Besonnenheit

[675] Besonnenheit, 1) Stimmung des Gemüths, in welcher man seiner Gedanken, Gefühle etc. völlig Meister ist u. daher mit Überlegung, Bedachtsamkeit, Vorsicht u. Behutsamkeit zu Werke gehen kann; 2) (gr. Sophrosyne), habitueller Gemüthszustand od. Charakterzug darin bestehend, daß sie gleichsam eine Bedachtsamkeit etc. in höherer Potenz ist, indem der mit ihr Begabte sein Leben u. dessen Verhältniß immer im Ganzen übersieht u. jede einzelne Handlung nicht nur nach den nächsten Folgen, sondern in den Beziehungen auf die höchsten u. letzten Zwecke des Lebens betrachtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 675.
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