Betsäule

[771] Betsäule, frei stehender Pfeiler oder Säule aus Holz oder Stein mit spitzer Bekrönung, die in einer Nische ein gemaltes, gemeißeltes oder geschnitztes Kruzifix oder ein Heiligenbild mit einem Weihwasserbecken tragen und zur Verrichtung der Andacht für Wanderer dienen. Die Betsäulen wurden daher gewöhnlich an großen Heerstraßen, Kreuzwegen und auf Hügeln errichtet. Die bekanntesten und künstlerisch wertvollsten aus dem Mittelalter sind die romanische Predigersäule bei Regensburg mit 24 Reliefs, das 10 m hohe gotische Hochkreuz bei Bonn, 1332–49 errichtet, die B. bei Wiener-Neustadt von 1382 und die Spinnerin am Kreuz bei Wien von 1451.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 771.
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