Borsäuresalze

[240] Borsäuresalze (Borate) finden sich in der Natur in vielen Mineralien (s. Bor), und man erhält sie künstlich durch Neutralisation der Borsäure mit Basen oder, soweit sie unlöslich sind, durch doppelte Zersetzung. Die meisten B. leiten sich von der Tetraborsäure H2B4O7 ab, sind schwer löslich, aber keins ist ganz unlöslich, so daß Borsäure niemals vollständig aus ihren Lösungen gefällt werden kann. Die Alkalisalze der Borsäure sind leicht löslich, reagieren alkalisch, und ihre verdünnten Lösungen fällen aus Metallsalzlösungen nicht B., sondern Metallhydroxyde. Säuert man sie mit Schwefelsäure an und übergießt sie dann mit Alkohol, so brennt derselbe grün; die sauren Lösungen färben Kurkumapapier braun. Alle B. sind schmelzbar und erstarren zu glasigen, oft charakteristisch gefärbten Massen; sie schmelzen mit den meisten Körpern zusammen und dienen häufig als Flußmittel. Man benutzt mehrere B. in der Technik, einige als Arzneimittel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 240.
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