Brandeis

[313] Brandeis, 1) B. an der Adler (tschech. Brandýs nad Orlicí), Stadt in Böhmen, Bezirksh. Hohenmauth, 317 m ü. M., im waldreichen Tal der Stillen Adler, an der Linie Wien-Prag-Bodenbach der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn, mit Burgruinen, Obstbau, Bierbrauerei, Mühlenbetrieb und (1900) 1118 tschech. Einwohnern. B. war einst ein Hauptsitz der Böhmischen Brüder. Ein Denkmal erinnert an deren Bischof Comenius. – 2) B. an der Elbe (tschech. Brandýs nad Labem), Stadt in Böhmen, Bezirksh. Karolinenthal, in fruchtbarer Ebene am linken Elbufer, gegenüber Altbunzlau (s. Bunzlau 3), an den Lokalbahnen Čelakowitz-B. und B.-Neratowitz, Sitz eines Bezirksgerichts, hat ein schönes, dem Erzherzog Ludwig Salvator gehöriges Schloß mit Park und aussichtsreicher Terrasse, eine Dechanteikirche, ein Piaristenkollegium, Mühlenbetrieb, Bierbrauerei, Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen und mit der Garnison (1900) 4144 tschech. Einwohner. Das 941 von Herzog Boleslaw I. erbaute Schloß wurde 1552 eingeäschert und von Kaiser Rudolf II. wiederhergestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 313.
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