Branicki

[325] Branicki (spr. -itzki), 1) Jan Klemens, Graf von, poln. Krongroßfeldherr, geb. 1688, gest. 9. Okt. 1771, aus dem Magnatengeschlecht Gryf, gehörte zu der Konföderation, die August II. 1716 zwang, die sächsischen Truppen zu entlassen. Von August III. zum Starosten, Krongroßfeldherrn, Kastellan von Krakau und ersten weltlichen Senator ernannt, gehörte er nach dessen Tode (1763) zur republikanischen Partei und sollte selbst König werden, mußte aber vor der von Rußland und Preußen unterstützten monarchischen Partei der Czartoryiski fliehen, worauf er in Ungarn sich aufhielt, bis er 1765 unter König Stanislaus Poniatowski, seinem Schwager, zurück kehren durfte.

2) Franz Xaver, Graf von, der Adelsfamilie Korczek angehörig, rettete Stanislaus Poniatowski das Leben und ward von ihm 1764 zum Generaladjutanten und Krongroßjägermeister erhoben. Er schloß sich 1767 der Konföderation von Radom an,[325] um die von Bar zubekämpfen. Obwohl ihm der König reiche Starosteien schenkte und ihn zum Krongroßfeldherrn ernannte, verband er sich aus Ehrgeiz mit Potemkin gegen Stanislaus, bekämpfte die neue Verfassung und stiftete 1792 mit Potocki und Rzewuski die Konföderation von Targowicz.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 325-326.
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