Britisch-Belutschistan

[431] Britisch-Belutschistan, veraltete Bezeichnung für das von Afghanistan im N., dem Pandschab im O., Sind im S., Belutschistan und Afghanistan im W. begrenzte Gebiet, bestehend aus den im Vertrag von Gandamak 1879 vom Chan von Belutschistan abgetretenen, aber erst 1887 dem britisch-indischen Kaiserreich einverleibten Landschaften Shararud, Pischin, Kas Kawas, Harnai, Tal Tschotiali und Sibi nebst dem 1888 hinzugekommenen Khetranland und den Barkhantälern, dem 1890 einverleibten Distrikt[431] von Zhob sowie den Bezirken von Quetta und Bolan, die noch nominell unter dem Chan von Kelat stehen, mit 35,000 qkm Fläche und etwa 175,000 Einw. Das von der Suleimankette und deren Ausläufern erfüllte Gebiet ist reich bewässert, hat Steinkohlengruben und Erdölquellen und wird von einer die ganze Westgrenze begleitenden Eisenbahn durchzogen. Hauptort ist Quetta, das, wie mehrere andre Plätze, Garnison der Pandschab-Grenzarmee ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 431-432.
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