Brunei

[496] Brunei, mohammedan. Sultanat an der Nordwestküste von Borneo (s. Karte »Hinterindien«), seit 1889 unter britischem Protektorat, 21,000 qkm mit 50,000 Einw. (Malaien an der Küste, Dajak im Innern). Das Innere ist reich an allen Tropenerzeugnissen, insbes. am Hauptausfuhrartikel Sago, die Flußufer sind für Kokospflanzungen geeignet. Die angeblich häufige Kohle wird nur bei Muara (14,000 Ton. jährlich) ausgebeutet, auch sollen Petroleumlager vorhanden sein. Der Sultan von B. herrschte früher über alle Radschas auf Borneo, trat aber 1842 Sarawak an den Engländer Brooke (s.d. 4), dann die Insel Labuan an England und den nördlichsten Teil der Insel an die Nordborneo-Gesellschaft (s. Britisch-Nordborneo) ab. Die Hauptstadt B., 10,000 Einw., hat einen guten Hafen an dem noch aufwärts schiffbaren Limbang. Der Handel ist in den Händen von Chinesen, auch bringt ein kleiner deutscher Dampfer monatlich Tuch, Reis, Metallwaren etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 496.
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