Buchbinder

[528] Buchbinder, Simon, Maler, geb. 1856 zu Radzyn in Russisch-Polen als Sohn armer jüdischer Eltern, erlernte verschiedene Handwerke, zuletzt die Buchbinderei, von der er seinen Namen annahm, und wurde später durch den Bildnismaler Stanislaus Heymann in Warschau in der Kunst unterrichtet. Dort besuchte er auch die Zeichenakademie, floh aber, um dem Militärdienst zu entgehen, im 20. Jahrnach Wien. Da er wegen angeblicher Talentlosigkeit an der Akademie keine Förderung fand, ging er nach Krakau, wo sich unter Matejkos Leitung seine künstlerische Begabung schnell entfaltete. Nachdem er 1883 nach München übergesiedelt war, malte er dort Kostümbilder von kleinem Format, die sich durch miniaturenartige Feinheit der Behandlung und durch glänzende Stoffmalerei auszeichnen. Eine schwierige Stelle, der Hofnarr, der Grübler und Kartenspieler sind die hervorragendsten seiner nicht zahlreichen Werke. 1900 nahm er seinen Wohnsitz in Berlin.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 528.
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