Bullinger

[593] Bullinger, Heinrich, schweizer. Reformator, geb. 18. Juli 1504 zu Bremgarten im Aargau, gest. 17. Sept. 1575 in Zürich, erhielt seine Bildung seit 1519 in Köln, wo ihn Luthers Schrift »Von der babylonischen Gefangenschaft« der Reformation zuführte. Als Lehrer im Kloster Kappel trat er mit Zwinali in enge Verbindung, begleitete ihn 1528 auf das Religionsgespräch zu Bern und wurde nach kurzem Pfarrdienst in Bremgarten (1529–31) sein Nachfolger als Pfarrer und Antistes, bald auch als Führer und Verfechter der Reformation. Er hintertrieb in Zürich Bucers Concordia und war Haupturheber der zweiten Baseler oder ersten Helvetischen (1536) sowie der zweiten Helvetischen Konfession (1566). Auch auf die französische und englische reformierte Kirche erstreckte sich sein Einfluß und fürsorglicher Rat. Sein Leben beschrieb erz. T. selbst in seinem »Diarium«. Seine Reformationsgeschichte gaben Hottinger und Vögeli (Frauens. 1838–40, 3 Bde.) heraus. Vgl. Pestalozzi, Heinrich B. (Elbers. 1858); Egli, Analecta reformatoria, Bd. 2: Biographien (Zür. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 593.
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