Cantor

[745] Cantor, 1) Moritz, Mathematiker, geb. 23. Aug. 1829 in Mannheim, studierte in Heidelberg, Göttingen und Berlin, habilitierte sich 1853 als Privatdozent an der Universität Heidelberg und wurde 1863 zum außerordentlichen, 1877 zum Honorarprofessor ernannt. Sein Hauptwerk sind seine bis 1758 reichenden »Vorlesungen über Geschichte der Mathematik«, in 3 Bänden (Leipz. 1880–98; 2. Aufl. 1894–1901). Außerdem schrieb er »Politische Arithmetik« (2. Aufl., Leipz. 1903), auch bearbeitete er die meisten Mathematiker in der »Allgemeinen deutschen Biographie« und war 1859–1901 Mitherausgeber der »Zeitschrift für Mathematik und Physik«.

2) Georg, Mathematiker, geb. 3. März 1845 in St. Petersburg, seit 1879 ordentlicher Professor in Halle. Er ist der Begründer der Mannigfaltigkeitslehre (»Grundlagen einer allgemeinen Mannigfaltigkeitslehre«, Leipz. 1883), und von ihm stammt der Begriff der Mächtigkeit und der transfiniten Zahlen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 745.
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