Georg [1]

[603] Georg (v. griech., soviel wie »Landbauer«), der Heilige (Tag: 23. oder 24. April), in der römischen Kirche gewöhnlich Ritter St. G., in der griechischen G. der Siegbringer genannt, nach der Überlieferung ein in der Diokletianischen Verfolgung nach mutigem Bekenntnis hingerichteter römischer Offizier, ist von der Legende zu einem kappadokischen Prinzen gemacht worden. Abgebildet wird er gewöhnlich als ein schöner Jüngling, wie er, auf einem Schimmel sitzend, die größeste von ihm berichtete Heldentat vollbringt und einen Drachen, der ein Mädchen verschlingen wollte, mit der Lanze durchbohrt. Seine Verehrung wurde wahrscheinlich von den Kreuzfahrern aus dem Orient ins Abendland mitgebracht. Schon unter den Normannenkönigen wurde er zum Schutzheiligen von England erhoben. Auch das Großfürstentum Moskau, das spätere russische Kaiserreich, nahm um in den Herzschild seines Wappens auf. In mehreren Ländern gibt es nach ihm benannte Orden (s. Georgsorden). Über die Identifikation Georgs mit dem Gotte Mithra vgl. v. Gutschmid, Über die Sage vom heiligen G., in den »Berichten über die Verhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften«, 1861. Vgl. Budge, The martyrdom and miracles of Saint George of Cappadocia (Lond. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 603.
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