Cassĭanus

[797] Cassĭanus, Johannes, der eigentliche Begründer des Semipelagianismus (s.d.), geb. um 360 in Skythien, weilte längere Zeit in einem Kloster zu Bethlehem und unter den Asketen der ägyptischen Wüste, wurde durch Johannes Chrysostomos zu Konstantinopel zum Diakon geweiht und kaut nach kurzem Aufenthalt in Rom 415 als Priester nach Massilia, wo er um 435 starb. Er begründete das Klosterleben in der Provence nach der gemilderten Regel des Pachomius (s.d.), die er in seinen Schri sten: »De institutis coenobiorum« und »Collationes patrum« vertrat. In andern Schriften tritt er als Bekämpfer des Nestorianismus (s.d.) und Urheber des Semipelagianismus auf. Ausgabe seiner Werke von Petschenig (Wien 1886–88, 2 Bde.). Vgl. Hoch, Lehre J. C. von Natur und Gnade (Freib. i. Br. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 797.
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