Cavaliēri

[821] Cavaliēri, Francesco Bonaventura, Jesuit, Mathematiker und Astronom, geb. 1598 in Bologna, gest. daselbst 3. Dez. 1647, studierte in Pisa und wurde 1629 Professor zu Bologna. Bei Untersuchungen über die Bestimmung der von krummen Linien und gekrümmten Flächen eingeschlossenen Räume kam er zu dem Begriff der »unteilbaren Elemente«, indem er den Satz aufstellte, daß z. B. die Linie nicht aus einer unzähligen Menge von Punkten, sondern aus unteilbaren Linienelementen bestehe. Er schrieb: »Geometria indivisibilium continnorum nova quadam ratione promota« (1635,1653), ein Werk, dessen Erscheinen heftigen Streit hervorrief (vgl. F. A. Müller, Das Problem der Kontinuität in Mathematik und Mechanik, Marb. 1886); »Trigonometria plana et sphaerica, linearis et logarithmica« (Bologna 1635); »Exercitationes geometricae« (das. 1647), worin er zuerst die Brennweiten der Glaslinsen bestimmen lehrt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 821.
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