Chathaminseln

[902] Chathaminseln (spr. tschättǟm-), zu Neuseeland gehörige Inselgruppe, 660 km östlich von demselben, unter 44° südl. Br. und 175°20' westl. Länge, 971 qkm mit (1896) 433 Einw., worunter 179 Maori und 20 Moriori, die Ureinwohner der Gruppe. Sie besteht aus der Hauptinsel Chatham oder Warekauri (936,8 qkm) mit dem großen Salzsee Tewanga, der Pittinsel oder Rangihaute (16,6 qkm), Rangatira und einer Anzahl Eilande und Risse. Die Inseln haben nur niedrige Erhebungen aus kristallinischen und silurischen Schiefern sowie tertiären Kalksteinen, alle durchsetzt von jüngern vulkanischen Gesteinen. Flora und Fauna sind neuseeländisch; bemerkenswert sind eine Fiederpalme (Kentia sapida), die südlichste auf der südlichen Halbkugel, und fünf der Insel eigentümliche Landvögel; Eulenpapagei und Kiwi sollen im 19. Jahrh. ausgestorben sein. Das Klima ist weit kälter als das Neuseelands. Die Bewohner treiben Rindvieh- und Schafzucht zur Versorgung der Walfänger etc. Die Gruppe wurde 1791 von Broughton entdeckt, daher auch Broughtoninseln genannt. Vgl. Bruno Weiß, 50 Jahre auf Chatham-Island (Berl. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 902.
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