Chaulieu

[905] Chaulieu (spr. schōliö), Guillaume Amfrye de, franz. Dichter, geb. 1639 in Fontenay-en-Vexin (Eure), gest. 27. Juni 1720 in Paris, wurde Lehrer und Freund der jungen Prinzen von Vendôme (der Söhne Heinrichs IV. und der Gabrielle d'Estrées) im Palais du Temple, aber auch ihr Mitschuldiger in Ausschweifungen. Von ihnen erhielt er Sinekuren, die ihm 30,000 Livres jährlich einbrachten. Die schönsten seiner Gedichte sind nach Sainte-Beuve: »Fontenay«, »La retraite«, »Mon portrait«, »La goutte«, »La mort«. Bis ins hohe Alter, trotz Gicht und Blindheit, bewahrte er seine Liebe zu Mlle. Launay und besang sie in seinen zartesten und anmutigsten Liedern. Die »Œuvres de C.« erschienen Par. 1750 (2 Bde.) und 1823; »Lettres inédites« von C. gab der Marquis de Béranger heraus (das. 1850).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 905.
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