Chemulpo

[1] Chemulpo (spr. tsche-, Ningseng, Jinsen), der wichtigste Vertragshafen von Korea, an der Westküste an der Mündung des Hanflusses, 40 km westlich der Hauptstadt Söul, deren Hafen C. ist, besteht aus einem einheimischen, einem japanischen, einem chinesischen und einem Fremdenviertel. 1900 zählte man unter 27,000 Einw. 5768 Ausländer, darunter 4219 Japaner, 1263 Chinesen, 86 Europäer und Amerikaner. Der Schiffsverkehr (1900: 204,038 Ton.) wird durch hohe Gezeiten (Amplitude 11,3 m) und unzureichende Hafenanlagen sehr erschwert. Die Einfuhr (besonders Bantuwollenwaren, dann Seidenwaren, Grastuch, Metalle, Eisenbahnmaterial, Petroleum etc.) betrug 1900: 557,640, die Ausfuhr (Reis, Bohnen, Ginseng, Häute, Weizen, Papier etc.) 423,815 Pfd. Sterl. Dampfer verkehren nach Söul (nur im Sommer bis zum Flußhafen Mapo), Fusan, Wönsan, Nagasaki, Wladiwostok und Schanghai; Telegraphenverbindung besteht mit Söul, Pjöngyang, Mukden, Tiëntsin. C. wurde 1881 für den japanischen, 1883 für den ganzen Fremdhandel eröffnet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 1.
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