Chinoïdīn

[65] Chinoïdīn (Chinioidin, Chinioidĕum, »Chininähnliches«), braune, harzartige Substanz, die aus den Mutterlaugen von der Chininbereitung durch Natronlauge gefällt wird, ist spröde, glänzend, an den Rändern durchscheinend, geruch- und fast geschmacklos, leicht löslich in verdünnter Salzsäure und in Alkohol, wenig in Wasser; die alkoholische Lösung schmeckt sehr bitter und reagiert alkalisch. C. ist ein Gemenge der Chinabasen und ihrer Zersetzungsprodukte. Man benutzte es früher als billiges Fiebermittel; in starker Dosis mit Säuren verbunden, wirkt es gelind, aber stark abführend. Tinctura Chinoidini, aus 2 Teilen C., 17 Teilen Spiritus und 1 Teil Salzsäure, ist als Fiebertropfen ein beliebtes Volksmittel.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 65.
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