Fiebermittel

[554] Fiebermittel (Antipyretica, Antifebrilia), Arzneimittel, die gegen Fieber benutzt werden. Seit der Entdeckung der Chinarinde und besonders des aus ihr dargestellten Chinins kam fast ausschließlich letzteres[554] zur Anwendung. Es setzt die Temperatur des Fiebernden stark herab, indem es die Oxydationsvorgänge, die Wärmeproduktion, im Körper beschränkt und die Wärmeabgabe erhöht. Nur durch Vermehrung der Wärmeabgabe wirken die aromatischen Mittel, von denen die ersten nach 1880 in den Arzneischatz eingeführt wurden. Mehrere derartige Mittel, wie Kairin, Thallin, sind bereits wieder aufgegeben, während Antipyrin, Phenacetin, Antifebrin u. a. häufig benutzt werden. Vgl. Artikel »Fieber« und Bunzel, Die künstlichen F. (Stuttg. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 554-555.
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