Chrysamīnsäure

[134] Chrysamīnsäure (Polychromsäure, Aloesäure, Tetranitrodioxyanthrachinon, Tetranitrochrysazin) C14H4N4O12 oder C14H2(NO2)4(OH)2O2 entsteht bei Einwirkung von Salpetersäure auf Aloe oder Chrysophansäure, bildet gelbe Kristalle, schmeckt bitter, löst sich in Alkohol, schwer in Wasser, färbt es aber purpurrot, verpufft beim Erhitzen und bildet mit Basen schwer lösliche,[134] grün metallisch glänzende oder purpurrote, beim Erhitzen verpuffende Salze. Beim Kochen mit alkalischem Sulfid entsteht eine tiefblaue Flüssigkeit, aus der kupferrotes, in durchfallendem Licht blaues Hydrochrysamid (Tetramidodioxyanthrachinon) kristallisiert. Durch Reduktion und Eliminierung der Amidgruppen entsteht Chrysazin. C. färbt Wolle dunkelbraun, Seide purpurbraun, mit essigsaurer Tonerde gebeizte Baumwolle violett.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 134-135.
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