Cicognāra

[147] Cicognāra (spr. tschikonj-), Leopoldo, Graf von, ital. Kunstschriftsteller, geb. 17. Nov. 1767 in Ferrara, gest. 5. März 1834 in Venedig, zeigte schon in früher Jugend Vorliebe für die schönen Künste, beschäftigte sich später in Rom eifrig mit ihnen und der[147] schönen Literatur und ging sodann nach Neapel und Sizilien. 1795 ließ er sich in Modena nieder, wo er bis 1807 verschiedene diplomatische und administrative Stellungen innehatte und endlich Staatsrat wurde. 1808 schied er aus dem Staatsdienst und erhielt bald darauf die Stelle eines Präsidenten der Akademie der schönen Künste in Venedig. Die bedeutendsten seiner Schriften sind: »Memorie storiche dei letterati ed artisti ferraresi« (Ferrara 1811); »Storia della scultura dal suo risorgimento in Italia« (Vened. 1813–18, 3 Bde., mit Kupfern, sein Hauptwerk; 2. Aufl., Prato 1823–24, 7 Bde., mit Atlas); »Le fabriche più cospicue di Venezia« (Vened. 1815–20; 2. Aufl. 1833–42, 2 Bde.). Vgl. Zanetti, Cenni biografici di L. C. (das. 1834) und Malamani, Memorie del conte L. C. (das. 1888, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 147-148.
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