Coda

[209] Coda (ital., »Schweif«), in der ital. Poetik ein Zusatz zum Sonett, in der ältesten Zeit ein mit dem letzten Verse reimender Elfsilber oder ein Elfsilberpaar mit neuem Reim; vom 14. Jahrh. an drei Verse: ein Siebensilber, der mit dem letzten Verse des Sonetts reimt und ein Elfsilberpaar mit neuem Reim. Seit Berni fügte man mehr als eine C. hinzu. C. heißt ferner beim Serventese der Kurzvers am Schluß einer Strophe, der den Reim für die nächste Strophe angibt. – In der Musik ist C. ein Anhang ausgeführter Tonstücke, der entweder Anklänge an die Hauptthemen bringt oder selbständig epilogisiert, z. B. beim Scherzo, wo nach dem Trio das Scherzo wiederholt und dann die C. gespielt wird (scherzo da capo e poi la coda).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 209.
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