Collé [2]

[224] Collé, Charles, franz. Dichter, geb. 1709 in Paris, gest. daselbst 3. Nov. 1783, war Sekretär des Herzogs von Orléans, der ihn zum Theaterdichter an seinem Theater im Palais Royal machte. Seine kleinen Lustspiele, die sich durch geistreichen Dialog und echte Komik auszeichnen, aber recht schlüpfrige Szenen enthalten, sind herausgegeben u. d. T.: »Théâtre de société« (Par. 1768, 2 Bde.; 1777, 3 Bde.); das bekannteste ist: »La vérité dans le vin«, und von seinen sentimentalen Schauspielen: »La partie de chasse de Henri IV« (1774), auch in Deutschland in Weißes Bearbeitung: »Die Jagd«, ausgeführt. Am meisten aber verdient C. Erwähnung wegen seiner »Chansons« (vollständige Ausg. 1807, 2 Bde.), die er zuerst im »Caveau« vortrug, und deren einzelne an Béranger heranreichen. Sein »Journal historique« (1805–1807, 3 Bde.) enthält meist boshafte und ungerechte Urteile über Personen und literarische Werke aus den Jahren 1748–72.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 224.
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