Collé [2]

[258] Collé (spr. Kolleh), 1) Charles, geb. 1709 in Paris, schrieb Anfangs kleine Stücke für das Theater des Herzogs von Orleans, später auch größere Lustspiele. Er verfiel durch den Tod seiner Gattin in Melancholie u. tödtete sich selbst 1783. Er schr.: Le galant escroc, La veuve, Isabelle précepteur, Le jaloux corrigé, u.a.; die Lustspiele: Partie de chasse de Henri IV. (von Weise als: Die Jagd, dramatisch bearbeitet, die erste deutsche Oper; die darin vorkommenden Verse: Vive Henri quatre etc. wurden Volkslied der Franzosen); Depuis et Desronais; Théâtre de société, zuerst 2 Bde., Par. 1768, u. 3 Bde. ebd. 1777; Théâtre choisi, 1789, 2 Bde.; u. schr. Journal historique, über die literarischen Ereignisse vom Jahre 1748–51, Paris 1805–7, 3 Bde.; Chansons, Par. 1807, 2 Bde. 2) Franç. Maria, geb. 1746 in Belluno, wurde, nachdem er nach Aufhebung des Jesuitenordens Hauslehrer gewesen war, bei der Errichtung des Königreichs Italien Staatsrath; zeichnete sich als Wasserbauverständiger aus u. st. 1815 in Belluno; er schr.: Dissertazione sulla sistemazione del Brenta (Preisschrift); Dell' influenza delcostume sullo stile. 3) So v. w. Colle.