Columbĭa [1]

[237] Columbĭa (Oregon), großer Fluß im westlichen Nordamerika, entspringt in dem kleinen Columbiasee am Westfuß des kanadischen Felsengebirges, fließt nordwestlich bis Boat Encampment, wendet sich dann wieder nach S., durchfließt die beiden langgestreckten Arrowseen und tritt, nachdem er von O. noch den Kootenay (s.d.) und den Clark e's Fork (s.d.) aufgenommen hat, bei Fort Shepherd ins Gebiet der Vereinigten Staaten. Unterhalb Colville bildet er Wasserfälle und Stromschnellen, darunter die 17 m hohen Kettle Falls (Kesselfälle). Auf dieser Strecke nimmt er noch den Spokane von W. und den von N. kommenden Okinakane auf und tritt dann aus dem Waldins Steppenland über. Wo er den Snake River (s.d.), seinen größten Zufluß, empfängt, ist er 1200 m breit. In westlicher Laufrichtung durchbricht er das Kaskadengebirge und bildet dabei erst zwischen niedrigen Basaltwänden die Stromengen der »Dalles« (Rinnen, nur 75 m breit) und sodann in großartiger Gebirgslandschaft die hohen »Kaskaden« (Cascades). In seinem Mündungsgebiet erweitert sich der Fluß bis zu 11 km, doch war seine Einfahrt vor ihrer Regulierung vermittelst großer Seedämme durch Sandbänke, Winde und Nebel gefährlich. Bei einem Gebiet von 772,000 qkm und einer Länge von 2250 km ist der C. nur auf 965 km streckenweise schiffbar, nämlich von der Mündung bis zum Fuß der Cascades (190 km), von da bis zu den Dalles (80 km), von dort bis zu den Priests Rapids (295 km) und von Colville bis Boat Encampment (400 km). Auch der im Unterlauf eintretende Willamette (s.d.) ist eine Strecke weit schiffbar. Wichtig ist an dem untern C. die Lachsfischerei. – Der C. wurde 1792 von Gray entdeckt und 1804 und 1805 von Lewis und Clarke genauer erforscht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 237.
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