Compagnonnage

[245] Compagnonnage (franz., spr. kongpanjonnāsch'), eine in ihren Anfängen ins Mittelalter zurückreichende Einrichtung französischer Gesellenverbände, die unter Beobachtung eigentümlicher Gebräuche teils ähnliche Zwecke verfolgten wie die frühern deutschen Gesellenverbände und die heutigen Gewerkvereine, wie Arbeitsvermittelung, Unterstützung auf der Wanderungtour de France«) etc. Auch organisierten sie Arbeitseinstellungen und erklärten, wie dies auch in Deutschland vorkam, Städte in Verruf. Früher gab es drei große, verschiedenen Gewerben angehörige Gruppen, die einander heftig befehdeten. Die C. hat sich, wenn auch nicht in der frühern Form, noch bis heute in einzelnen Gewerben, so namentlich bei den Pariser Zimmerleuten, neben den modernen Gewerkvereinen erhalten. Vgl. Jäger, Geschichte der sozialen Bewegung in Frankreich, Bd. 1 (Berl. 1879); [245] Maroussem, Charpentiers de Paris, compagnons et indépendants (1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 245-246.
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