Cornelĭa

[288] Cornelĭa, Tochter des P. Cornelius Scipio Africanus d. ä., Gemahlin des Ti. Sempronius Gracchus, widmete sich nach dem Tode ihres Gemahls, dem sie zwölf Kinder geboren hatte, ganz der Erziehung ihrer drei noch lebenden Kinder und schlug sogar die Hand des Königs Ptolemäus von Ägypten aus, um diese Aufgabe durchführen zu können. Sie war nicht nur als Mutter der »beiden Gracchen«, Tiberius und Gajus Gracchus (s.d.), deren Tod sie standhaft ertrug, sondern auch wegen ihrer seltenen Bildung berühmt; ihre Briefe wurden wegen der Schönheit der Sprache von den Alten lange Zeit erhalten und bewundert; zwei Bruchstücke eines Briefes an ihren jüngern Sohn, in denen sie ihn von seinen Umsturzplänen abmahnt, sind auf uns gekommen. Vgl. Sörgel, C., die Mutter der Gracchen (Erlang. 1868).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 288.
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