Daleminzi

[425] Daleminzi (Dalaminzi; slaw. Glomaci, noch im Namen der Stadt Lommatzsch fortlebend), ein sorbischer, von Heinrich I. tributpflichtig gemachter Stamm; von ihm hat einer der beiden Gaue der alten Mark Meißen (der andre hieß Nisani) seinen Namen erhalten. Der Gau Daleminza erstreckte sich von der Chemnitz ostwärts über die Elbe bis zur Pulsnitz und grenzte im S. an das Erzgebirge; der nördlichste Punkt war Strehla. Heinrich I. begründete 928 durch Eroberung der daleminzischen Hauptfeste Jahna und Erbauung der Burg Meißen (s.d.) in ihrer unmittelbaren Nähe dauernd die deutsche Herrschaft. Vgl. E. O. Schulze, Die Kolonisierung und Germanisierung der Gebiete zwischen Saale und Elbe (Leipz. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 425.
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