Daulatabad

[542] Daulatabad, Städtchen im britisch-ind. Vasallenstaat Haidarabad, 16 km nordwestlich von Aurangabad, mit etwa 1200 Einw., berühmt wegen seines Forts, von alters her Hauptbollwerk der Herrscher des Dekhan, eines 166 m hohen Granitfelsens, der bis zu 63 m völlig senkrecht aufsteigt und oben eine nur wenige Quadratmeter große Plattform hat, auf der[542] ein Vierundzwanzigpfünder nehen einem Flaggenstock steht. Das Fort ist umgeben von drei Befestigungslinien und einem 10 m breiten Graben. Im Felsen selbst geht ein enger Gang zu einer eingehauenen Halle, von der man auf einer Wendeltreppe zur Plattform aufsteigt. Nahe dem Graben steht eine 1294 von den Mohammedanern nach der ersten Eroberung des Platzes errichtete Moschee. Die Stadt, ursprünglich Dewagiri genannt, war zuerst die starke Feste eines Hindureichs, wurde 1294 von Ala ed-din (Mohammed Shah I.) genommen; doch empörte sie sich wiederholt, bis sie 1339 Mohammed II. ibn Toghluq an Stelle Dehlis, das völlig geräumt wurde, zu seiner Residenz machte und D. (»glückliche Stadt«) nannte. Nun blühte die Stadt schnell auf. Später kam sie in den Besitz des Nizams von Haidarabad und verfiel wieder.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 542-543.
Lizenz:
Faksimiles:
542 | 543
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika