Diphenylamīn

[34] Diphenylamīn C12H11N oder NH(C6H5)2 entsteht beim Erhitzen von salzsaurem Anilin mit Anilin auf 140° nach: C6H5.NH2.HCl+C6H5.HN2 = NH(C6H5)2+NH4Cl und bildet farblose Blättchen, riecht angenehm blumenartig, löst sich in Alkohol und Äther, kaum in Wasser, schmilzt bei 54°, siedet bei 310° und bildet mit Säuren Salze, die durch Wasser zerlegt werden. Salzsaures D. bläut sich an der Luft. Die Lösung in Salzsäure oder konzentrierter Schwefelsäure wird durch Salpetersäure intensiv indigoblau gefärbt. Diese Reaktion ist sehr empfindlich, und man benutzt sie zur Nachweisung von Spuren von Salpetersäure. Beim Erwärmen von D. mit Chloroform und Aluminiumchlorid entsteht Akridin C13H9N. D. dient zur Darstellung von Diphenylaminblau, Diphenylaminorange und Aurantia. Auch die Indamine und Indophenole (Diphenylaminfarbstoffe) leiten sich vom D. ab.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 34.
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