Docke [2]

[76] Docke (schwed. docka, dän. dukke), im Bauwesen (auch Dogge) Bündelchen Stroh, die zur Abhaltung des Regens zwischen die Fugen der Dachziegel gelegt werden, aber als feuergefährlich angesehen werden. Auch sind D. kurze, dicke Stützen, z. B. beim durchbrochenen Geländer (daher Dockengeländer). D. heißen ferner die zwei Säulchen am Spinnrad, worauf die Flügelspindel ruht; die zwei Stützen der Drehbank zur Aufnahme der Spindel und des Arbeitsstücks; die Zapfen und Schlägel in den Teichen; die in Haufen aufgeschichteten Fruchthalme; im Garn- und Seidenhandel ein Pack (eine Strähne) Seide (daher Dockenseide). In Süd- und Mitteldeutschland soviel wie Puppe, Spielpuppe.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 76.
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