Dupuy de Lôme

[293] Dupuy de Lôme (spr. düpüi d'lōm'), Ingenieur, geb. 15. Okt. 1816 in Ploemeur bei Lorient, gest. 2. Febr. 1885 in Paris, trat 1835 in die Polytechnische Schule und widmete sich dem Marineingenieurwesen. Über sein Studium des englischen Schiffbaues berichtete er in dem »Mémoire sur la construction des bâtiments en fer« (Par. 1844). Lange Zeit war er mit der Inspektion der Dampfschiffe in Toulon beauftragt, 1853 wurde er Ingenieur erster Klasse, 1857 ins Marineministerium berufen und später Generalinspektor des Materials und Direktor der Schiffbauten. D. hat große Verdienste um die Entwickelung der französischen Flotte; er bau 121848–52 das erste große Schraubenlinienschiff, wandelte die alten Kriegssegelschiffe in Dampfer um und schuf 1859 in der Gloire das erste Panzerschiff, von dessen Erscheinen eine neue Epoche in der Marine datiert. Er reorganisierte die Werkstätten und Schiffswerften in Marseille und konstruierte für die Compagnie des Messageries impériales eine neue Form von Paketbooten. Auch erfand er die Schiffsmaschinen mit rückgreifender Kurbelstange. Während der Belagerung von Paris baute er einen lenkbaren Luftballon, mit dem die ersten Versuche 1872 angestellt wurden. Seit 1877 war er unabsetzbares Mitglied des Senats, in dem er der bonapartistischen Fraktion angehörte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 293.
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