Duret

[305] Duret (spr. dürä), Francisque, franz. Bildhauer, geb. 19. Okt. 1804 in Paris, gest. daselbst 26. Mai 1865, Schüler Bosios, gewann 1823 den römischen Preis und errang 1831 mit einem noch an Canova erinnernden Merkur, der die Lyra erfindet, eine goldene Medaille. 1833 schuf er den neapolitanischen Fischer, die Tarantella tanzend, eine Arbeit voll höchster Lebendigkeit, von vollendeter Eleganz und von feinster[305] Durchbildung des Körpers, die sein Haüptwerk blieb (Louvre zu Paris); dann den Chactas am Grab Atalas und 1836 den Improvisator, ein Liebesliedchen singend (Louvre, Wiederholung im städtischen Museum zu Leipzig; s. Tafel »Bildhauerkunst XVII«, Fig. 2). Für das Museum in Versailles führte er die Statuen von Molière, Dunois und Richelieu aus, und für das Foyer des Théâtre-Français schuf er die Statuen der Tragödie und Komödie und der Schauspielerin Rachel. 1860 vollendete er die Fontäne mit dem heil. Michael als Drachentöter auf dem Platz St.-Michel in Paris. Als Professor an der École des beaux-arts hat er mehr durch seine Lehrtätigkeit als durch seine Arbeiten gewirkt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 305-306.
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