Dyspnŏë

[326] Dyspnŏë (griech.), Atemnot, beruht meist auf zu geringem Sauerstoff und zu großem Kohlensäuregehalt des Blutes und tritt ein, wenn durch abnorme Erhöhung der Oxydationsprozesse im Körper, namentlich[326] bei angestrengter Muskelarbeit die normale Atmung den Sauerstoffverbrauch nicht zu decken vermag, ferner wenn durch Erkrankungen der Lungen oder Verlegung der Luftwege der Gasaustausch in den Lungen unzureichend wird. Auch mangelhafte Blutdurchströmung der Lungen bei Herzerkrankungen und Mangel an Sauerstoff in der eingeatmeten Luft führt zu D., endlich die zu geringe Sauerstoffaufnahmefähigkeit des dünnen Blutes bei Anämie und Chlorose. In all diesen Fällen liegt der D. eine Erregung des im verlängerten Mark gelegenen der Atmung vorstehenden nervösen Zentrums durch die anormale Blutbeschaffenheit zu Grunde. Selten ist D. die Folge primärer Erregung dieses Zentrums (z. B. durch Gifte), hierher gehört die D. bei diabetischem Coma. Vgl. Atmung, S. 55.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 326-327.
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