Eisenjodür

[559] Eisenjodür (Ferrojodid) FeJ2 entsteht beim Erhitzen von Eisen in Joddampf als braune, blätterige Kristallmasse, die bei 80,5° schmilzt und in höherer Temperatur flüchtig ist. Bei Einwirkung von Jod und Wasser auf Eisenfeilspäne entsteht eine hell bläulichgrüne, äußerst leicht zersetzbare Lösung von E., die nur mit eingelegtem Eisendraht unzersetzt verdampft werden kann und grüne, ebenfalls leicht zersetzbare Kristalle mit 4 Molekülen Kristallwasser liefert. E. ist ein beliebtes Arzneimittel (Ferrum jodatum), wird aber wegen seiner leichten Zersetzbarkeit für jedesmaligen Gebrauch frisch bereitet, indem man in eine Mischung von 50 Teilen Wasser und 41 Teilen Jod 12 Teile Eisenpulver einträgt, bis eine grünliche Lösung entstanden ist, die in 100 Teilen 50 Teile E. enthält (Liquor ferri jodati). Wird die Lösung in 850 Teilen weißem Sirup filtriert und das Gewicht des Sirups durch Auswaschen des Filters auf 1000 Teile gebracht, so erhält man den Sirupus ferri jodati mit 5 Proz. E. Eisenjodid (Ferrijodid) FeJ3 entsteht bei Behandlung von E. mit Jod, ist nur als braunrote, nach Jod riechende Lösung bekannt und wird ebenfalls arzneilich benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 559.
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