Eisenstadt

[564] Eisenstadt (ungar. Kis-Marton, spr. kisch-), königl. Freistadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Ödenburg, an der Lokalbahn Preßburg-Ödenburg, am Südfuß des Leithagebirges und von Weinbergen umgeben, hat eine alte Kirche, 2 Klöster[564] (im Franziskanerkloster befindet sich die Familiengruft der Esterházy), einen Kalvarienberg mit Wallfahrtskirche, eine Militärunterrealschule und (1901) 1965 meist deutsche Einwohner. In der Mitte der Stadt, die 1622 dem Grafen Esterházy als Lehen verliehen wurde, erhebt sich das imposante Esterházysche Schloß, mit Archiv, Sammlungen, prachtvollem Park, Tiergarten u. Jagdschloß. Im Leopoldinentempel die von Canova geschaffene Statue der Fürstin Leopoldine Liechtenstein. In der Kalvarien-Wallfahrtskirche befindet sich das Grabdenkmal Haydns (1820 errichtet), der hier als fürstlicher Kapellmeister wirkte, und dessen musikalischer Nachlaß im Schloß aufbewahrt wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 564-565.
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