Ekarté

[582] Ekarté (franz. Écarté, von écarter, weglegen), ein ursprünglich französisches Kartenspiel für zwei Personen, wird mit Pikettkarte gespielt. Jeder erhält 5 Blätter, das 11. Blatt ist Atout, der Talon wird danebengelegt. Reihenfolge der Karten ist: König, Dame, Bube, As, Zehn, Neun, Acht, Sieben. Für die Mehrzahl der Stiche wird 1 Point angelegt, für den Atoutkönig ebenfalls 1 Point, für die Vole (Schlemm) 2 Points; 5 Points beenden die Partie. Das Anlegen des Königs muß geschehen, ehe der Spieler, der ihn hat, ein Blatt ausspielt. Glaubt die Vorhand 3 Stiche zu machen, so spielt sie aus, wenn nicht, sagt sie: »Je propose!« (»Ich proponiere!«) Der Geber darf dann dies Anerbieten mit: »Jouez!« (»Spielen Sie!«) zurückweisen; hat er aber auch schlechte Karten, so fragt er erst: »Combien?« (um sich die Entscheidung noch einmal vorzubehalten) oder er erwidert sogleich: »Ich akzeptiere!« Dann werfen beide ihre schlechten Blätter weg, und der Geber gibt vom Talon neue. Das Weglegen (Ekartieren) kann fortgesetzt werden, bis ein Teil auf »Spielen« dringt. Wer das erstmalige Ekartieren ablehnt, muß 3 Stiche machen, sonst legt der Gegner 2 Points statt 1 an. Es wird Farbe bedient, im Falle der Renonce darf man zuwerfen. Wird der König als Atout aufgeschlagen, so gilt er für den Geber.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 582.
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