Emotivität des Weibes

[760] Emotivität des Weibes, eine Disposition zu »Erregungen des Gemütslebens«, die infolge der durch Jahrhunderte gepflegten Abhängigkeit des Weibes und seine Beschränkung auf die sexuelle Aufgabe entstanden ist und durch die Vorgänge der Menstruation, Schwangerschaft und Geburt mit ihren das ganze Gefäßsystem in Mitleidenschaft ziehenden Erregungen befördert wird. Übrigens sind beim weiblichen Geschlechte trotz seiner erhöhten Sensibilität und Reflexerregbarkeit die unheilbaren Geisteskrankheiten seltener als beim Manne, dessen Lebensstellung und Beruf eine größere Abnutzung des Hirnlebens bedingen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 760.
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