Erythrīn [2]

[84] Erythrīn (Erythrinsäure, Zweifachorsellinsäureerythritäther) C20H22O10 findet sich in vielen Flechten, besonders in Roccella Montagnii und in einigen Algen. E. ist farb-, geruch- und geschmacklos, löst sich leicht in Alkohol, schwer in Wasser und Äther, schmilzt bei 137°, ist nicht flüchtig und zerfällt beim Kochen mit Wasser oder wässerigen Alkalien in Pikroerythrin C12H16O7 (Einfachorsellinsäureerythritäther) u. Orsellinsäure C8H8O4, welch letztere sich wieder in Orcin O7H8O2 und Kohlensäure zersetzt. In feuchter ammoniakalischer Luft färbt sich E. rot. Die rot gewordene ammoniakalische Lösung gibt mit Chlorcalcium einen purpurroten Niederschlag, den sogen. Pourpre français. Chlorkalk färbt das E. vorübergehend violett. E. heißen auch die Kobaltblüte und ein Teerfarbstoff, das Äthyltetrabromfluoresceïn; s. Fluoresceïn.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 84.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika