Exhaustor

[212] Exhaustor (lat., Aussauger, Saugventilator, Saugmaschine), Vorrichtung zum Aussaugen luftförmiger Körper, z. B. der schlechten Luft aus Bergwerken (böse Wetter), aus Konzertsälen, Theatern etc., feucht gewordener Luft aus Trocken- und Kühlräumen, der Gase und Dämpfe aus den Retorten der Leuchtgasanstalten etc. Zu diesen Zwecken lassen sich zwar alle unter »Gebläse« beschriebenen Apparate verwenden, doch sind folgende von ihnen dazu besonders geeignet. Die größte Verbreitung haben die nach dem Prinzip der Zentrifugalventilatoren und Kapselräder erbauten Exhaustoren. In kolossalen Dimensionen ausgeführt (von mehr als 10 m Durchmesser), werden sie zur Grubenventilation als Wetterräder verwendet. Vielfach werden Dampfstrahlapparate (Dampsstrahlexhaustoren, Ejektoren), bei denen die Luft von einem mit großer Geschwindigkeit in ein Rohr ausströmenden Dampfstrahl mit fortgerissen wird, zum Luftansaugen verwendet (s. Strahlapparate). Bei der Darstellung von Leuchtgas und bei der Teerschwelerei in den Paraffinfabriken dienen zum Fortschaffen der Gase und Dämpfe aus den Retorten in andre Apparate außer den Strahlapparaten (Injektionsexhaustoren) und den nach Art der Kapselräder gebauten Exhaustoren (Rootsches Gebläse) Zentrifugalexhaustoren, die durch ein schnell rotierendes Flügelrad wirken, und Glockenexhaustoren, bei denen zylindrische Behälter im Wasser sich auf und ab bewegen. Steigt bei letztern der Zylinder, so saugt er das Gas durch Ventile an, und wenn er sich senkt, so treibt er es durch andre Ventile vorwärts. Die Leistung der Exhaustoren wird der Gasentwickelung durch eine Reguliervorrichtung genau angepaßt.[212]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 212-213.
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