Fallwinde

[302] Fallwinde, Winde, die aus höhern Gebirgsgegenden herabwehen und oft stürmisch sind. Sie entstehen dadurch, daß entweder unten die Luft beim Vorübergang einer Depression fortgesaugt oder durch starke Erwärmung unten oder große Abkühlung oben das Gleichgewicht gestört wird. In allen Fällen sinkt kalte Luft herab, die sich aber bei je 100 m Abstieg um 1° dynamisch erwärmt. Ist die Fallhöhe klein, so ist auch die Erwärmung gering, und die Luft kommt unten verhältnismäßig kalt an (Bora, Mistral), bei großer Fallhöhe aber warm (Roterturmwind, Terral).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 302.
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