Feldeinteilung

[392] Feldeinteilung (Ackereinteilung, Schlageinteilung, Assolement), die Zuweisung der auf einem Landgut vorhandenen Ackerparzellen je nach ihrer Größe und Lage auf die Schläge der Fruchtfolge (s.d.), die für die bestimmte Ackerfläche aufgestellt wurde. Die Ackerschläge werden aus einer oder mehreren Ackerparzellen zusammengesetzt. Der einzelne Fruchtfolgeschlag enthält bei kleinem und arrondiertem Besitz wenigstens die Größe einer, bei großem und parzelliertem Besitz die Größe von zwei oder mehreren, den Landgutsverhältnissen angepaßten Ackerschlägen (Beackerungsfiguren, Ackerstücke, Ackerpläne). Die Figur der Ackerschläge soll, nach Kraffts »Betriebslehre« (7. Aufl., Berl. 1903), bei kleinen Schlägen ein entsprechend geformtes Rechteck, bei größern ein Quadrat bilden, jedenfalls ein Viereck mit geradlinigen parallelen Seiten, von einer Länge, daß die verschiedenen Arbeiten leicht ausgeführt werden können. Bei schiefwinkliger Gutsbegrenzung sind die Schläge am Rande als Dreiecke und Trapezoide zu bilden, um im Innern nur Quadrate oder Rechtecke zu erhalten. Außerdem ist durch geschickte Führung von Wegen an den Schlaggrenzen für leichte Zugänglichkeit zu sorgen. Die relative Größe der Ackerschläge, seien sie nun ein ganzer oder nur ein Teil eines Fruchtfolgeschlages, soll mindestens so bemessen werden, daß die für die zugehörige Fruchtfolge bestimmte Zahl von Spanntieren je nach deren Ackerungstagesleistung mindestens für einen halben, besser für einen ganzen Tag genügend Arbeit finden.

Fig. 1. Ungeteilte fortlaufende Schläge. Fig. 2. Ganze nicht fortlaufende Schläge. Fig. 3. Geteilte Fruchtfolgeschläge. Feldeinteilungen: H = Hof, 1–6 und 1a-6b = Fruchtfolgeschläge, I-XII = Ackerschläge.
Fig. 1. Ungeteilte fortlaufende Schläge. Fig. 2. Ganze nicht fortlaufende Schläge. Fig. 3. Geteilte Fruchtfolgeschläge. Feldeinteilungen: H = Hof, 1–6 und 1a-6b = Fruchtfolgeschläge, I-XII = Ackerschläge.

Auf großen Gütern können die Ackerfiguren bei wenigen Fruchtfolgeschlägen leicht zu groß werden; es können dann Unfälle: Hagel, Insektenschaden. Pflanzenkrankheiten um so verheerender auftreten, und im Verlauf der Jahre Bearbeitung und Düngung bezüglich der Entfernung vom Hofe sehr ungleichmäßig werden. Schlag 1 (Fig. 1), wird z. B. in einem Jahr auf Ackerschlag I am nächsten zum Hofe, nach sechs Jahren auf Ackerschlag VI am weitesten davon sich befinden. Bei regelmäßiger Figur des Landgutes und seiner Ackerschläge können diese Jahr für Jahr in derselben Reihenfolge wie die Fruchtfolgeschläge nebeneinander folgen (Fig. 1), so daß Weide, Düngung, Arbeiten etc. gleichmäßig vorrücken. Dagegen wird bei solcher räumlichen Aneinanderschließung aller jener Pflanzen, die in der Zeit aufeinanderfolgen, die Verbreitung schädlicher Insekten und Pflanzenkrankheiten begünstigt, aus welchem Grunde die Reihenfolge der Fruchtfolgeschläge auseinander gebracht wird (Fig. 2). Kleinere Ackerfiguren entstehen, wenn man mehrere Fruchtfolgeschläge errichtet oder mehrere Fruchtfolgen aufstellt. Gleiches erzielt man, wenn nim bei wenigen Fruchtfolgeschlägen Doppelschläge, d. h. jeden Fruchtfolgeschlag aus 2,3 etc. Ackerstücken zusammensetzt, die an verschiedenen Stellen des Landgutes in der Weise liegen (Fig. 3), daß eine mittlere Entfernung vom Gutshof und näherungsweise gleiche Bodengüte und Lage erreicht werden. In diesem Sinne gliedern sich z. B. drei-, fünf-, siebenschlägige Fruchtfolgen in (3 x 3) 9, (3 x 4) 12, (5 x 2) 10, (7 x 2) 14 Ackerstücke.[392]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 392-393.
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