Fibrīn

[536] Fibrīn (Blutfibrin, Blutfaserstoff), ein Eiweißkörper, der sich aus einem im Blut gelöst enthaltenen Eiweißkörper, dem Fibrinogen, durch Einwirkung des im Blut enthaltenen Fibrinferments bildet, sobald das Blut das Gefäßsystem verläßt, unter krankhaften Verhältnissen auch schon im Gefäßsystem. Aus den zerfallenden weißen und roten Blutkörperchen geht ein Zymogen (Prothrombin) hervor, das im Plasma (bei Gegenwart von Kalksalzen) sich in das Ferment (Thrombin) verwandelt. Fibrinogen besteht aus 52,93 Kohlenstoff, 6,9 Wasserstoff, 16,66 Stickstoff, 1,25 Schwefel und 22,26 Sauerstoff, es gerinnt bei 56°, zeigt die allgemeinen Eigenschaften der Globuline, ist unlöslich in Wasser, löslich in Salzlösungen, in Alkalien und kohlensauren Alkalien. Aus seinen Lösungen wird es durch schwefelsaures Ammoniak, Chlornatrium etc. gefällt, der gefällte Körper hat aber mit dem F. nichts zu tun. Bei der Gerinnung des gelösten Fibrinogens und bei seiner Umwandlung in F. bleibt ein Teil (Fibringlobulin) in Lösung. F. ist ein zäher, derb elastischer, gallertartiger, äußerst voluminöser Körper, in Salzlösungen relativ leicht löslich, noch leichter in Säuren; sehr leicht wird es durch Pepsin und Salzsäure und durch Trypsin gelöst.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 536.
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