Fibrin

[698] Fibrin, Faserstoff; 1) vegetabilischer F., einer der die stickstoffhaltige Reihe der Elementarbestandtheile der Pflanzen bildenden Stoffe (die übrigen sind das Pflanzeneiweiß und der Käsestoff), zusammengesetzt aus 10 Atom Protein, 1 Atom Schwefel u. 1 Atom Phosphor, und Hauptbestandtheil aller Pflanzen. Er ist von schmutzig weißer Farbe, ohne Geruch u. Geschmack, von faseriger Textur, specifisch schwerer als das Wasser, zerstörbar durch Hitze und starke Säuren, und verbindet sich mit mehren Säuren, Metalloxyden u. Farbenstoffen. – 2) Thierischer F. bildet den Hauptbestandtheil aller festweichen Theile des Körpers, besonders der Muskeln, findet sich aber auch im Blute aufgelöst, u. scheidet sich aus demselben ab, wenn solches mit Luft vielfach in Bewegung gesetzt wird. Mit kaltem Wasser ausgewaschen erscheint er als schmutzig weißer, elastischer, geruch- und geschmackloser Stoff, unlöslich im kalten Wasser, Alkohol, Aether, u. in flüchtigen und fetten Oelen; in siedendem Wasser trennt er sich in einen löslichen Theil, der aufgelöst dem Wasser den Fleischbrühgeschmack gibt, u. in einen unlöslichen, der ganz zusammengeschrumpft zurückbleibt. Alkalien lösen den F. in der Wärme leicht auf unter Entwicklung von Ammoniak.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 698.
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