Fingu

[577] Fingu (holländ. Fingoe, Ama-Fengu, »arme Leute«), Kaffernstamm in der britisch-afrikan. Kapkolonie im Transkeidistrikt, der sich von den übrigen Kaffern durch bessere Nasenbildung, hellere Farbe, Nüchternheit und Arbeitsamkeit auszeichnet, wohnte ursprünglich in Natal, wo er von den Sulu unterjocht und teilweise vernichtet wurde. Der Rest suchte Schutz bei den Amakosa, wurde aber von diesen geknechtet, bis die Engländer ihnen nach dem Kaffernkrieg 1834 Wohnsitze in Britisch-Kaffraria anwiesen. Da sie sich bei den wiederholten Einfällen der Kaffern sehr nützlich zeigten, so erhielten sie neue Wohnsitze auf der linken Seite des Kei in einer den Galeka genommenen Landschaft. Dieses 2841 qkm große Finguland mit 43,971 Einw. wurde 1875 dem Distrikt Transkei (s.d.) einverleibt. Die Zahl sämtlicher F. betrug 73,506, wovon 17,418 Christen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 577.
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