Firnewein

[598] Firnewein (firnsiger Wein), abgelagerter Wein, der etwas dunklere Farbe und eigentümlichen Geschmack (Firnse) angenommen hat. Bei süßen Weinen macht sich zuweilen Spagniolgeschmack bemerklich, ein eigentümliches Bukett, das von der Edelfäule guter Jahrgänge und dem dadurch erzeugten Aroma herrührt. Firneweine lassen sich lange in diesem Zustand erhalten, wenn von Zeit zu Zeit kohlensäurehaltiger, geistiger Wein hinzugegeben wird, wobei jedoch die Firnse vorherrschend bleiben muß. Im gewöhnlichen Sprachgebrauch nennt man Firn auch jeden ältern, ruhig gewordenen Wein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 598.
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