Flammenbogen

[659] Flammenbogen (Davyscher Lichtbogen), der Lichtbogen, der sich zwischen den Spitzen zweier Kohlenstäbe bildet, durch die elektrischer Strom fließt; s. Elektrische Entladungen, S. 617, und Elektrisches Licht, S. 649. Die Wärme, die der F. in 1 Sekunde entwickelt, bestimmt sich vorwiegend aus der Stromwärme (s. Energie, S. 777), außerdem aus der Verbrennungswärme der Kohle. Bleibt die Stromstärke nicht konstant, wie z. B. bei Anwendung von Wechselstrom, so ändert sich entsprechend die Stromwärme, was sich infolge der thermischen Ausdehnung der Luft durch ein summendes Geräusch des Flammenbogens kundgibt. Die Tonhöhe desselben entspricht natürlich der Zahl der Polwechsel des Wechselstroms. Gleiches gilt, wenn man durch eine Bogenlampe gleichzeitig Gleichstrom und Wechselstrom hindurchleitet, von denen ersterer z. B. dem Leitungsnetz eines Elektrizitätswerkes entnommen werden kann, letzterer einer Mikrophonanlage. Die Töne des Flammenbogens entsprechen in diesem Fall den Tönen, die in das Mikrophon hineingesprochen oder gesungen werden (sprechende, singende Bogenlampe). Natürlich muß hierbei dafür gesorgt werden, daß der Strom des Elektrizitätswerkes nicht auch in die Mikrophonleitung eintreten kann, wozu man diese durch Einschaltung eines Kondensators (s. Elektrische Kondensatoren, S. 627) unterbricht, und daß der Mikrophonstrom nicht zum Teil durch die erstere Leitung fließt und hierdurch zu sehr geschwächt wird, was man durch Einschaltung einer Drosselspule (s. Elektrische Induktion, S. 625) erzielt. Vgl. auch Manometrische Flammen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 659.
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