Flitter

[698] Flitter, kleine, dünne Metallblättchen (Folierflitter), aus Gold- und Silberblech oder aus Flittergold mit einem Loch in der Mitte, werden zum Putz aufgenäht und sollen zuerst in französischen Gold- und Silberfabriken, zu Anfang des 18. Jahrh. aber besonders in Nürnberg erzeugt worden sein. Sie werden mit dem Flitterstempel aus Blech geschlagen und stellen meist Blätter, Blumen, Sonnen, Sterne u. dgl. dar. Drahtflitter erzeugt man durch Plattschlagen kleiner Drahtringe als kleine, kreisrunde Scheibchen mit einem Loch in der Mitte, auch schalenartig vertieft (Hohlflitter) oder mit verzierenden Linien, Punkten etc. (als Krausflitter). Die größten F. mit sehr großem Loch heißen Gold- und Silberringel. Im übertragenen Sinne bezeichnet F. überhaupt etwas gehaltlos Schimmerndes, daher z. B. Flitterstaat, glänzender, aber unechter und wertloser Putz. – Kleine Kupfermünzen, im 17. Jahrh. im Braunschweigischen und Mansfeldischen geprägt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 698.
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