Folĭe

[746] Folĭe (v. lat. folium, »Blatt«), in dünne Blätter geschlagenes Met all, vorzugsweise Zinn, Blei, Kupfer, Tombak, Silber, Gold, daher Zinn-, Kupfer-, Goldfolie etc. Silberfolie, auf einer Seite vergoldet, heißt Goldfolie, gold- und silberplattierte Kupferfolie heißt unechte F. F. dient besonders, gefärbt oder ungefärbt, zum Unterlegen oder Belegen durchsichtig farbiger Gläser sowie echter und unechter Edelsteine, wo sie die durch den durchsichtigen Körper fallenden Lichtstrahlen zurückwirft; Zinnfolie heißt Stanniol (s.d.). Spiegelfolie ist eine starke Sorte Stanniol. Verzinnte Bleifolie besteht aus zwei Zinnblättern mit einem zwischengelegten Bleiblatt. Im übertragenen Sinne versteht man unter F. irgend einen Gegenstand, der einem andern gleichsam zur Unterlage dient, d. h. denselben hervorhebt, glänzender erscheinen läßt. So sagt man z. B., daß eine häßliche Person einer schönen als F. diene.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 746.
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