Fröschl

[173] Fröschl, Karl, Maler, geb. 23. Aug. 1848 in Wien, bildete sich auf der dortigen Kunstakademie und ging dann nach München, wo er einer der tüchtigsten Schüler von W. Diez wurde. Er kultivierte vornehmlich den Studienkopf, das Porträt und das heitere Familiengenre in geist- und gemütvoller Auffassung und mit einer zarten, flüssigen Technik. Nachdem er sich zwei Jahre in Italien aufgehalten hatte, ließ er sich 1884 in Wien nieder, wo er seitdem vorzugsweise als Bildnismaler, Zeichner und Illustrator tätig ist. Mit einer vornehmen Auffassung und einer geschmackvollen Darstellung verbindet er als Porträtmaler eine feine Empfindung für das seelische Leben. Eine Spezialität sind seine gemüt- und humorvollen Bilder aus dem Kinderleben, die z. T. in dem Bilderbuch: »Goldene Zeiten« (Münch. 1882) und in dem »Fröschl-Album« (Leipz. 1890; 2. Ausg. u. d. T.: »Kleine Gesellen«, das. 1891) reproduziert worden sind. Von seinen Genrebildern sind: der häusliche Zwist, das schreiende Kind, Frühling, in der Hängematte und Siesta die hervorragendsten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 173.
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