Fust

[234] Fust, Johann, Gutenbergs Geschäftsteilhaber, einer angesehenen Familie der Stadt Mainz angehörig, geboren wahrscheinlich in den letzten Jahren des 14. Jahrh., gest. 1466 (1467) in Paris, schloß 1450 mit Gutenberg einen Vertrag, nach dem er diesem zur Vollendung seiner Erfindung und zum Druck der ersten Bibel, später als die 42zeilige bezeichnet, das Geld vorstreckte. Aber schon 1455 drängte er Gutenberg aus dem Geschäft, um es mit Schöffer (s.d.), der inzwischen mit eingetreten war und sein Schwiegersohn wurde, allein fortzusetzen. Er gab mit Schöffer 1457 das Psalterium heraus. Ihr Druckerzeichen waren zwei an einem Ast hängende, durch eine Schlinge verbundene Schilde. 1462 wurde bei der Eroberung von Mainz die Druckerei zerstört, 1465 aber wieder in Betrieb gesetzt und nach Fusts Tode von Schöffer weitergeführt. Irrig hat man ihn mit dem Schwarzkünstler Doktor Faust identifiziert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 234.
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